Mit den neuen Polizeigesetzen in NRW und anderen Bundesländern werden die Befugnisse zum Einsatz von Schadsoftware massiv ausgeweitet. Doch dieses Instrument ist umstritten. Während die Effektivität nicht nachgewiesen wird, ergeben sich vielzählige ethische, rechtliche, finanzielle und gesellschaftliche Probleme. Durch die fortschreitende Digitalisierung – wie der Verlagerung von Diensten in die Cloud, Internet der Dinge, selbstfahrenden Autos – intensiviert sich der Impact derartiger Maßnahmen.
Im Rahmen des Vortrages werden diverse Aspekte, allgemeine Funktionsweisen, Risiken und Probleme von behördlicher Schadsoftware leicht verständlich vorgestellt. Anhand von einfachen Fallbeispielen werden Kosten und Probleme verdeutlicht. Es werden Unterschiede zu klassischen Ermittlungsmaßnahmen und deren Bedeutung aufgezeigt und ein Blick hinter die Kulissen geworfen. Mit Blick auf laufende Entwicklungen werden mögliche Auswirkungen dieser Überwachungsmaßnahmen in der Zukunft prognostiziert.
Der Referent ist seit über 10 Jahren im Bereich Datenschutz aktiv und Mitglied der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage. Daher kennt er die ethischen Implikationen technischer Überwachung. Von Beruf wegen ist er im Bereich Informationssicherheit tätig. Im Rahmen von digitalen Forensiken analysiert er unter anderem Schadsoftware und Sicherheitsvorfälle. Daher kennt er die Risiken, Erwartungen und Funktionsweisen beim Einsatz dieser Ermittlungsmaßnahmen.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 31. Mai 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Das geplante neue Polizeigesetz NRW fügt sich ein in die immer länger werdende Liste von verschärften Polizeigesetzen. Bayern macht es vor, und NRW zieht nach. Weitere Länder werden folgen.
Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung wird mit dem Rechtsbegriff des "drohenden Gefährders" die Gedankenpolizei eingeführt. Menschen können ohne Schuldnachweis wochenlang eingesperrt werden. Die Polizei darf Daten sammeln wie ein Geheimdienst, monatelang Hausarrest erteilen und Handys überwachen von Leuten, die jemanden kennen, der eine kennt, die vielleicht einmal vorhat, eine Straftat zu begehen.
Ganz nebenbei werden Taser eingeführt und anlasslose verdachtsunabhängige Kontrollen eingeführt. Jeder Mensch steht unter Generalverdacht. Stirbt die Freiheit an ihrer Verteidigung?
Der Referent ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 24. Mai 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
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[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise