Gigabit über zwei Drähte: Ein Praxisbericht zum G.fast-Ausbau bei NetCologne
Köln gehört zu den wenigen deutschen Städten, in denen eine sehr aktive Stadtwerke-Tochter schon früh und großflächig mit dem Glasfaserausbau begonnen hat. Seit 2006 legt NetCologne Glasfaserleitungen direkt in die Keller ihrer Kunden (Fibre to the Building, FTTB) und stellt dort kompakte VDSL2-DSLAMs auf. Über die existierende Haus-Telefonverkabelung werden bis zu 100 Mbit/s symmetrisch per VDSL in die Wohnungen gebracht. Weniger Bandbreite zu erhalten als man bezahlt ist ein exklusives Problem der FTTC-Konkurrenz (Fibre to the Curb), die auf Outdoor-DSLAMs setzt und so signifikant längere Kabelwege in die Wohnungen überbrücken muss. Die Weiterentwicklung der im Internet angebotenen Inhalte und die steigenen Nutzerzahlen fordern jedoch weiterhin eine steigende Bandbreite. Während die Bundespolitik sich darauf einigt, dass 50 Mbit/s eigentlich ein ausreichend schneller Neuland-Zugang ist, wird anderorts überlegt, wie man ein Gigabit/s über zwei Kupferdrähte übe
rtragen kann.
Seit Mitte des Jahres werden die ersten Kölner Testhaushalte mit G.fast ausgestattet. Die kurzen Kupfer-Kabelwege bei FTTB sind auch hier ein großer Vorteil und ermöglichen zumindest theoretisch eine Gesamtbandbreite von 1,8 Gigabit/s. Welche Besonderheiten verbergen sich hinter G.fast und welche Unterschiede gibt es zur VDSL2-Technik? Eine Antwort auf diese und weitere Fragen gibt uns der Nachrichtentechniker und Diplomingenieur Stefan Förster. Er hat die Historie der NetCologne aus erster Hand miterlebt -- seit 23 Jahren arbeitet er dort. Heute ist er als Gruppenleiter für Access- und Übertragungstechnik verantwortlich.
Hinweis: Dieser Vortrag wird live gestreamt auf https://streaming.media.ccc.de [1] , die fertige Aufnahme wird auf https://media.ccc.de [2] veröffentlicht.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 30. August 2018 in den Räumlichkeiten des Chaos Computer Club Cologne [3] statt. Beginn ist, wie gewohnt, 20:00 Uhr . Ihr seid herzlich eingeladen!
links:
[1] https://streaming.media.ccc.de
[2] https://media.ccc.de
[3] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Beim nächsten Open Chaos am 26. Juli um 20:00 Uhr stellt der Kölner
Mediziner Dr. Stefan Streit die Schwierigkeiten dar, die geplante
Telematik-Infrastruktur im Praxisalltag zu implementieren. Der Vortrag
schließt inhaltlich an einen ersten an, der auf der GPN 17 gehalten wurde.
Während die DSGVO beschäftigt, Zustimmung fordert, Rechte einräumt und
versucht, die Daten von Menschen zu schützen, werden Monat für Monat
10.000 Arztpraxen und Ambulanzen an die Telematikinfrastruktur
angeschlossen. Betrachtet man die E-Card, die sogenannte „elektronische
Gesundheitskarte“ als Schlüssel, dann bildet die Telematik die
Schließanlage, hinter der später einmal die Gesamtheit der deutschen
Gesundheitsdaten aufbewahrt werden soll. Gegenwärtig dient die Telematik
in den Arztpraxen jedoch nur zur Schlüsselüberprüfung. Zu mehr taugt das
aktuelle System des „Stammdatenabgleichs“ nicht. Die Pläne von
elektronischen Arztbriefen, elektronischen Rezepten oder telemetrischem
Arzt-Patientenkontakt waren schon immer ein bisschen ambitioniert, jetzt
sind sie, durch die DSGVO, zur Utopie geworden. Die irritierende
Gegenläufigkeit, des in der Öffentlichkeit als belastend empfundenen
Schutzgesetzes, bei gleichzeitig geräuschloser Umsetzung einer
kritischen Technologie (der es jedoch an Alltagstauglichkeit mangelt)
trägt eine bizarre Ambivalenz in die Diskussion um diese Zusammenhänge.
Von den technischen Seltsamkeiten berichtete „Ich komme aus einem
anderen Land“. In „Kurzer Prozess“ [1] stellt Dr. Stefan Streit am
26.7.2018 beispielhaft die direkte Einflüsse von Technologie und Gesetz
auf die ärztliche Sprechstundenarbeit dar.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 26. Juli 2018, in den Räumen des
Chaos Computer Club Cologne [2] statt. Beginn ist wie immer um 20:00
Uhr. Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1]
https://media.ccc.de/v/gpn18-125-ich-komme-aus-einem-anderen-land-telematik…
[2] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
About a year ago Nintendo released its newest gaming console which is a
hybrid between a stationary and handheld gaming platform: The Nintendo
Switch. As usual with gaming consoles, the manufacturer tightly controls
what code can be executed on these devices. At the beginning of this
year more and more people showed proof of a severe bug in the Boot ROM
of the used chip in the console which nobody publicized at this time.
The authors of this talk set out to find this bug as well and found it
by themselves about 30 minutes before it was released about two months
ago publicly.
The talk will briefly explain what hardware was used by Nintendo and how
it ensures that only trusted operating system components are loaded on
boot. For the reverse engineering of these components we needed to
extract these out of the system by applying voltage glitching. After
analyzing parts of this component, we look at the aforementioned
security vulnerability and find out how to exploit it and run our own
code on the console.
Note: This talk will be streamed live on https://streaming.media.ccc.de
[1] and the recording will be published on https://media.ccc.de [2].
Note2: This talk will be given in english so that a bigger audience can
profit from the stream and the recording of the talk. Of course,
questions will also be answered after the talk over a Mate in German.
The OpenChaos will take place on Thursday, June 28th 2018 at the Chaos
Computer Club Cologne [3]. We start as usual at 8 pm . We look forward
to meet you!
Deutsch:
Vor etwa einem Jahr hat Nintendo seine neueste Spielekonsole, die ein
hybrid zwischen einer stationären und portablen Spieleplattform ist,
veröffentlicht: Die Nintendo Switch. Wie bei Spielekonsolen üblich
kontrolliert der Hersteller sehr streng welcher Code auf ihnen
ausgeführt werden darf. Anfang dieses Jahres demonstrierten mehr und
mehr Leute, dass sie einen Bug im Boot ROM des benutzten Chips
ausnutzten können der zu dem Zeitpunkt jedoch nicht öffentlich war. Die
Autoren dieses Vortrags haben versucht diesen Bug auch selbst zu finden
was ihnen ca. 30 Minuten vor der Veröffentlichung gelang.
Der Talk wird die von Nintendo genutzte Hardware erklären und wie diese
sicherstellt, dass nur Nintendos eigene Betriebssystemkomponenten beim
Start geladen werden können. Für das Reverse Engineering dieser
Komponenten mussten diese erst aus dem System per Voltage Glitching
extrahiert werden. Nach der Analyse dieser Komponenten werden wir uns
die erwähnte Sicherheitslücke genauer ansehen und herausfinden wie man
diese ausnutzt um die Konsole während des Bootvorgangs zu übernehmen und
eigenen Code auszuführen.
Hinweis: Dieser Vortrag wird live gestreamt auf
https://streaming.media.ccc.de [1], die fertige Aufnahme wird auf
https://media.ccc.de [2] veröffentlicht.
Hinweis2: Dieser Vortrag wird auf Englisch gehalten, damit auch Leute
die kein Deutsch sprechen vom Stream und der Aufzeichnung dieses
Vortrags profitieren können. Fragen werden aber auch gerne im Anschluss
bei einer Mate nach dem eigentlichen Talk auf Deutsch beantwortet.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 26. Juni 2018 , in den Räumen
des Chaos Computer Club Cologne [3] statt. Beginn ist wie immer um 20:00
Uhr .Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] https://streaming.media.ccc.de
[2] https://media.ccc.de
[3] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Der C4 und der Chaos Computer Club unterstützen die Kampagne "Nein zum neuen Polizeigesetz NRW" [1] und rufen zur Demo am 7.7. in Düsseldorf auf.
Die NRW-Landesregierung plant eine massive Verschärfung des Polizeigesetzes [2] . Noch im Juli soll diese ohne große Diskussion verabschiedet werden. Unter anderem wird die Hürde für den Einsatz sogenannter "Staatstrojaner" drastisch gesenkt. Wie schwerwiegend auch die anderen Änderungen sind, wurde bei unserem OpenChaos zum Polizeigesetz [3] deutlich: Das neue Polizeigesetz ermöglicht es, Menschen auch ohne konkreten Verdacht anzuhalten und zu durchsuchen, bis zu einen Monat in Präventivgewahrsam zu nehmen oder mit Hausarrest zu belegen. Zudem wird die Videoüberwachung des öffentlichen Raums ausgeweitet.
Wir rufen zur Demonstration gegen das Polizeigesetz am Samstag, den 7. Juli in Düsseldorf auf. Flyer und Plakate liegen in unseren Räumen [4] aus.
links:
[1] https://www.no-polizeigesetz-nrw.de/
[2] https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-2351.…
[3] https://media.ccc.de/v/c4.openchaos.2018.05.polizeigesetz-nrw
[4] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Mit den neuen Polizeigesetzen in NRW und anderen Bundesländern werden die Befugnisse zum Einsatz von Schadsoftware massiv ausgeweitet. Doch dieses Instrument ist umstritten. Während die Effektivität nicht nachgewiesen wird, ergeben sich vielzählige ethische, rechtliche, finanzielle und gesellschaftliche Probleme. Durch die fortschreitende Digitalisierung – wie der Verlagerung von Diensten in die Cloud, Internet der Dinge, selbstfahrenden Autos – intensiviert sich der Impact derartiger Maßnahmen.
Im Rahmen des Vortrages werden diverse Aspekte, allgemeine Funktionsweisen, Risiken und Probleme von behördlicher Schadsoftware leicht verständlich vorgestellt. Anhand von einfachen Fallbeispielen werden Kosten und Probleme verdeutlicht. Es werden Unterschiede zu klassischen Ermittlungsmaßnahmen und deren Bedeutung aufgezeigt und ein Blick hinter die Kulissen geworfen. Mit Blick auf laufende Entwicklungen werden mögliche Auswirkungen dieser Überwachungsmaßnahmen in der Zukunft prognostiziert.
Der Referent ist seit über 10 Jahren im Bereich Datenschutz aktiv und Mitglied der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage. Daher kennt er die ethischen Implikationen technischer Überwachung. Von Beruf wegen ist er im Bereich Informationssicherheit tätig. Im Rahmen von digitalen Forensiken analysiert er unter anderem Schadsoftware und Sicherheitsvorfälle. Daher kennt er die Risiken, Erwartungen und Funktionsweisen beim Einsatz dieser Ermittlungsmaßnahmen.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 31. Mai 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Das geplante neue Polizeigesetz NRW fügt sich ein in die immer länger werdende Liste von verschärften Polizeigesetzen. Bayern macht es vor, und NRW zieht nach. Weitere Länder werden folgen.
Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung wird mit dem Rechtsbegriff des "drohenden Gefährders" die Gedankenpolizei eingeführt. Menschen können ohne Schuldnachweis wochenlang eingesperrt werden. Die Polizei darf Daten sammeln wie ein Geheimdienst, monatelang Hausarrest erteilen und Handys überwachen von Leuten, die jemanden kennen, der eine kennt, die vielleicht einmal vorhat, eine Straftat zu begehen.
Ganz nebenbei werden Taser eingeführt und anlasslose verdachtsunabhängige Kontrollen eingeführt. Jeder Mensch steht unter Generalverdacht. Stirbt die Freiheit an ihrer Verteidigung?
Der Referent ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 24. Mai 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Banner, Popups oder Autoplay-Videos - Onlinewerbung findet sich überall im Internet. Nur selten ist sie beim Nutzer willkommen. Gerade technikaffine Nutzer haben eine einfache Lösung, sich von der überall nervenden Online-Werbung zu befreien. Man installiert einen Adblocker und lebt scheinbar werbefrei. Doch so einfach ist es nicht, sich den Folgen des Werbegeschäfts zu entziehen.
Der Datenskandal um Facebook und Cambridge Analytica hat ein neues Schlaglicht darauf geworfen, wie wichtig Onlinewerbung inzwischen genommen wird. Doch selbst abseits der Politik kann man die Augen kaum davor verschließen, wie sehr Werbung unser Leben mittlerweile beeinflusst. Das Geschäftsmodell Onlinewerbung ist so omnipräsent, dass unsere Software, unsere Protokolle und unsere Hardware für die Auslieferung von Werbebotschaften optimiert sind. Sogar Werbeblocker werden durch Werbegelder finanziert.
Der Journalist Torsten Kleinz begleitet das Geschäft mit der Werbung seit mehr als fünf Jahren. Beim OpenChaos erklärt er den Kampf Adblocker gegen Anti-Adblocker und seine Folgen, schildert die neusten Entwicklungen der Werbebranche und zeigt die ethischen Fragen auf, die sich angesichts des ruderlosen Milliardengeschäfts stellen.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 26. April 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Am Freitag den 20. April werden zum 19. Mal die BigBrotherAwards in Bielefeld verliehen. Zusammen mit der Digitalcourage Ortsgruppe Köln laden wir zum geselligen Public Viewing der Verleihung in den C4 ein.
Spannend, unterhaltsam und gut verständlich werden die ‚Oscars für Überwachung' (Le Monde) an die größten Datensünder des letzten Jahres vergeben. Eine Jury aus prominenten Bürgerrechtlern verleiht jährlich diesen Datenschutz-Negativpreis [1] an Firmen, Organisationen und Politiker.
Das Public Viewing findet am Freitag, den 20. April 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [2] statt. Beginn ist um 17:45 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] https://bigbrotherawards.de/
[2] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Das Projekt „Schutzranzen“ trackt Grundschulkinder in Ludwigsburg und will das zukünftig bundesweit machen. Apps, GPS-Tracker im Ranzen und eine Cloud sollen die Kinder im Straßenverkehr sicherer machen.
Verkehrspolitisch, pädagogisch, technisch und gesellschaftlich ist das Projekt ein Desaster. Denn es macht Überwachung zur Voraussetzung für vernetztes Fahren und Verkehrssicherheit. Die Autoindustrie kämpft mit solchen Projekten um Standards und Marktmacht. Vernetztes Fahren muss ohne Überwachung gehen – darum will Digitalcourage die „Schutzranzen“ stoppen.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 22. Februar 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise
Spätestens seit den Snowden-Dokumenten ist weithin bekannt, dass es extrem gut ausgestattete Angreifer gibt, die enorme Anstrengungen unternehmen, um Sicherheitssysteme auszuhebeln. Besonders attraktiv für solche Angreiferklassen ist es, Kryptoverfahren zu schwächen, da sie oft das Rückgrat komplexer Sicherheitslösungen wie SSL/TLS aber auch elektronischer Ausweise bilden.
In diesem Vortrag werden einige aktuelle Forschungsergebnisse zu sogenannten Hardware-Trojaner vorgestellt. Dies sind Manipulationen von Hardware-ICs, mit denen sich Sicherheitssysteme schwächen lassen. Es geht insbesondere um Hardware-Trojaner, deren Detektion extrem schwierig ist, da sie auf der Transistorebene stattfinden. Wir stellen mögliche Angriffe vor, die sich sowohl gegen (Intel-) CPUs als auch gegen Spezial-ICs in Netzwerkroutern richten können.
Das OpenChaos findet am Donnerstag, den 25. Januar 2018 , in den Räumen des Chaos Computer Club Cologne [1] statt. Beginn ist wie immer um 20:00 Uhr . Wir freuen uns auf Euch!
links:
[1] http://koeln.ccc.de/c4/faq/index.xml#anreise